Der beste Pfeifentabak - Eure Lieblings Pfeifentabak Sorten im Test

 

Pfeifentabak Sorten - Findet den besten Pfeifentabak für euren Geschmack


Das Pfeiferauchen ist eine jahundertealte Tradition Südamerikas, die im Jahre 1586 auch Europa eroberte. Für den optimalen Pfeifengenuss braucht man die richtige Pfeife, das passende Zubehör und natürlich einen Tabak der den eigenen Geschmack trifft. Gerade als Anfänger kann die Suche nach dem richtigen Pfeifentabak ein langwieriger Prozess ein während dem man sich durch die verschiedensten Pfeifentabak Sorten durchprobiert. 

Um euch die Suche zu erleichtern haben wir Experten gebeten, ihre Lieblinge under den verschiedener Pfeifentabaken zu bewerten und den Geschmack eingehend zu beschreiben. Hier findet ihr unsere Sammlung an Reviews der besten Pfeifentabak Sorten auf dem Markt:
 

Aromatische Pfeifentabak Sorten

 

Mac Baren Mixture Scottish Blend

von: Anonym

Die Mac Baren Mixture Scottish Blend gilt zurecht als einer der Klassiker unter den Pfeifentabaken. Seit Jahrzehnten ist er auf dem Markt und fast überall verfügbar. Gerade die hohe Popularität und gute Verfügbarkeit sprechen für die Beliebtheit und Qualität des Tabaks. Also ist es für mich höchste Zeit mich diesem Klassiker nach langer Zeit der Nichtbeachtung erneut zu widmen. 

Beim Öffnen der Dose bzw. des Pouchs strömt einem ein süßlich-würziger Duft entgegen, der angenehm ausgewogen ist. Die Nase erschnuppert etwas Honig, etwas Herzhaftes (ähnlich wie Vollkornbrot) und auch Tabak - nicht zu süß, nicht zu herb.

Das Tabakbild ist hübsch bunt. Helle Virginias, dunkle Einsprengsel von braunen und schwarzen Tabakstückchen. Durch die Mischung aus ready rubbed und nicht zu breit geschnittenen Tabaken lässt sich der Tabak leicht in die Pfeife einbringen. Dabei will er aber nicht zu fest, sondern eher etwas lockerer gestopft werden - anzünden und genießen!

Er schmeckt dabei sehr ähnlich wie er riecht: angenehm honig-süß ohne klebrig zu wirken, mild, ganz leichte Vanillenoten und trotzdem leicht würzig. Der Tabakgeschmack ist neben dem Honigaroma ebenfalls die ganze Zeit gut durchzuschmecken. Ich empfehle ihn langsam zu rauchen, damit er nicht zu heiß wird, dann entfaltet er seinen Geschmack am Besten. Von der Stärke her ist er für mich gut ausgewogen, nicht zu leicht und nicht zu schwer.

Ich habe ihn aus mehreren Pfeifen mit unterschiedlichen Kopfgrößen und Füllvolumen geraucht und hatte nie Probleme. Er brennt sauber ab und muss nur selten nachgezündet werden.

Die Raumnote ist ebenfalls sehr angenehm. Keine Aromabombe, sondern eben auch wieder genauso wie er schmeckt – etwas Süße, etwas Honig, etwas Würze.

Insgesamt ein toller Tabak der zu Recht ein Klassiker ist und auch bei mir nun wieder einen festen Platz in der Tabak-Bar hat.
 

Solani Blau Blend 369

von J. Braun

Ich ordne mich selbst eher in der Ecke der naturnahen Raucher ein, aber es gibt doch einige Aromaten, die es immer wieder in meine Pfeife schaffen, wie z.B. der Caledonian Highland, Kentucky Bird oder diverse Solanis.

Hocharomaten, bei denen versucht wird eine Rauchpappe mittels Aroma Geschmack zu verleihen, meide ich jedoch gänzlich. Der Solani blau grenzt sich - trotz seines Bekenntnisses zu einem Pflaumenaroma - von solchen jedoch grundlegend ab, was sich schon dem Aufdruck der Dose entnehmen lässt:

 "Breite und rötliche Virginias, etwas Burley, Black Cavendish und eine Prise Perique"

Diese Zusammensetzung lässt einen schon erahnen, dass es sich hier nicht um Pappe, welche mit Aroma ersoffen wurde handelt, sondern dass man sich wirklich Mühe gegeben hat, einen Grundtabak zu erstellen, der mit der Aromatisierung hervorragend harmoniert.

 Beim Öffnen der Dose fliegt einem unmittelbar der Duft süßer Pflaumen um die Nase. Vom Geruch her ist er mir zu süß, im Rauch jedoch genau richtig, wobei es sich zweifelsohne um  einen süßen Tabak handelt.  Das Tabakbild entspricht einer dänischen Mischung. Wie es auch der Aufdruck erahnen lässt, ein buntes Potpourri: Etwas weniger als die Hälfte ist der mit Aroma getränkte Black Cavendish. Die andere gute Hälfte setzt sich gleichmäßig aus dem optisch gut zu unterscheidendem hellen Burley und roten Virginias zusammen. Perique kann ich -zumindest optisch- nicht ausmachen. 

Er lässt sich direkt aus der Dosen problemlos stopfen und rauchen. Während des Anrauchens überwiegt noch der gut balancierte Tabakgeschmack. Sobald sich ein schönes Glutnest gebildet hat und man ihn gemächlicher paffen kann, wird auch das Aroma gut wahrnehmbar. Den relativ hohen Anteil an Black Cavendish nimmt man im Geschmack nicht vorrangig wahr. Er dient eben nur als Aromaträger. Aber er lässt den anderen Hauptdarstellern, also Red Virginia, Burley und ja, sogar der "Prise Perique" ihren Platz im Geschmack.

Besonnen geraucht hält sich das Aroma bis zum letzten Zug. Bei zu heißem rauchen wird es merklich weniger wahrnehmbar, was bei diesem Tabak dem Genuss allerdings keinen Abbruch tut.

 

Leicht aromatische Pfeifentabake

 

Orlik Golden Sliced

von Marco Ulm

Eigentlich sollte man es ja vermeiden, Eulen nach Athen zu tragen… In diesem Fall möchte ich aber zu Gunsten einer hervorragenden Eule eine Ausnahme machen und den Orlik Golden Sliced besprechen. Jetzt wird sicher der ein oder andere denken, „Den kennt doch schon jeder“. Einerseits stimmt das auch; andererseits denke ich aber, dieser Klassiker hat trotzdem mehr Aufmerksamkeit verdient – im wahrsten Sinne des Wortes. 

Öffnet man die 100 Gramm-Dose findet man einen goldgelben Flakestrang vor (bestehend vor allem aus hellen Virginias und einem verschwindend geringen Anteil an Perique, den man weder optisch noch im Geruch wahrnehmen kann), der direkt Appetit macht. Der Flake ist angenehm dünn geschnitten und eignet sich sowohl für die Knick-Falt-Methode als auch zum Aufreiben. Der Duft aus der Dose erinnert an Heu und frisch geschnittenes Gras, beim zweiten Riechen erwischt man aber auch einen Zitrusduft und Noten von Karamell und Vanille. Insgesamt wirkt der Duft sehr natürlich und tabak echt, was den Eindruck erweckt, dass man es mit einem „ehrlichen Tabak“ zu tun hat.

Beim ersten Zünden dominiert der heuige Charakter der Virginias, untermalt wird er von einer leichten Süße. Nach dem zweiten Zünden glimmt der Golden Sliced langsam herunter, wie es sich für einen gut gemachten Flake gehört, die leichte Süße nimmt dabei nochmal zu. Das Abbrandverhalten ist über die gesamte Füllung hervorragend, es entsteht kaum Kondensat – vorausgesetzt, man raucht ihn nicht zu hastig und heiß. 

Und nun zum entscheidenden Punkt: geschmacklich bietet der Golden Sliced ein Wechselspiel zwischen Heuigkeit, Zitrusnoten und Karamellaromen. Immer wieder hört man, der Tabak sei ein All-Day-Smoke. Für mich ist das fast schon eine Beleidigung, die dieser Flake nicht verdient hat, denn die Aussage suggeriert, man müsse ihn nicht weiter beachten. Natürlich ist mir klar, dass die Bezeichnung „All-Day“ etwas Positives beschreibt, nämlich einen Tabak, der immer schmeckt, zu jeder Tages- und Nachtzeit und weder zu stark noch zu schwach ist. Man sollte den Orlik Golden Sliced allerdings aus meiner Sicht mit Ruhe und Gelassenheit und sehr bewusst genießen und nicht nur nebenbei wegrauchen, denn nur dann bekommt man mit, dass er wirklich viel zu bieten hat, nie langweilig wird und viele Aromen zu bieten hat. Ich bevorzuge den Tabak dabei aus kleineren Pfeifenköpfen mit nicht zu weiter Kopfbohrung, das macht die Aromen aus meiner Sicht intensiver. 

Alles in allem halte ich den Orlik Golden Sliced für einen hervorragenden Tabak, der viel zu bieten hat, wenn man ihn bewusst und ruhig raucht. In diesem Sinne: Zeit nehmen, Pfeife stopfen und mit Bedacht genießen.

 

Bulldog Roper’s Roundels

von Frank O. Witt

Die Roper’s Roundels von DTM (Dan Tobacco Manufacturing GmbH) sind Münzen in der Größe von ehemaligen 5,- DM-Stücken. Sie bestehen aus einem dünnen Virginia-Perique-Flake, der um ein dunkles Zentrum aus leicht aromatisierten Black Cavendish gewickelt ist. Die Scheibchen verströmen einen angenehm brotigen Duft, etwas Heu und Trockenfrucht.

Ich rolle meist eine Münze locker zu einer Kugel und setze diese mit leichtem Druck in die Pfeife mit eher größerem Brennraum-Durchmesser; so wechseln sich im Laufe der Rauchdauer die glimmenden Tabake und somit auch die Aromen ab, das Rauchvergnügen ist sehr abwechslungsreich. Natürlich kann man die Roundels auch zu einem feineren Ready Rubbed aufreiben.

Die Virginias grüßen von Beginn an mit grasigen, leicht süßlichen Zitrusnoten, der Perique bietet Dörrpflaumen, Rosinen und Feigen und ganz wenig Würze. Dazu gesellt sich im Rauchverlauf zuckerhaltiger Black Cavendish, den ich als glättende Cremigkeit wahrnehme, versehen mit einem Hauch Aroma: Ist es Vanille?

Der Tabak braucht etwas Aufmerksamkeit, bis er die Flamme annimmt; dann aber glimmt er in der Pfeife unkompliziert und erfordert nicht mehr als die für einen Flake üblichen Nachzündungen; allerdings lohnt es, ihn geruhsam zu rauchen. Heiß geraucht wird er bissig, sauer, verliert an Geschmack. Der Nikotingehalt ist leicht bis mittel.

Insgesamt empfinde ich die Roundels als angenehm, süffig, vollmundig, süß und würzig zugleich, zart aromatisch. Es ist ein wunderbarer Tabak für Fans naturnaher Flakes, zugleich kann er jedoch auch für Aromatenraucher eine Entdeckung sein, wenn es darum geht, die tabakeigenen Aromen näher kennen zu lernen. Roper’s Roundels bieten beides, zartes Aroma und naturnahen Genuss zugleich.